Motivation steigern
Was ist eigentlich Motivation? Warum ist die eine Person sportlich motiviert, eine andere dagegen kaum oder gar nicht? Kann man, und wenn ja wie, die Motivation steigern? All diesen Fragen werden wir in diesem Artikel versuchen auf den Grund zu gehen.
Motivation ist ein Begriff für Aktivierung, Zielausrichtung und Intensivierung von Handeln. Fast jeder Mensch hat psychische Antriebsmotive in seinem Leben. Bei manchen sind sie stärker, bei manchen schwächer, bei manchen kurzweilig und bei anderen langanhaltend.
Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen vier verschiedenen Motivationstypen:
External:
Personen oder Belohnungen von außen veranlassen eine Person zu einem bestimmten Verhalten. So kann eine Steigerung oder Gegenteiliges erzielt werden.
Introjiziert:
Die Gründe für eine Handlung wurde zwar verinnerlicht, aber noch nichts als die „eigenen“ übernommen, es erfolgt eine Selbstverstärkung des Verhaltens.
Identifiziert:
Die Gründe für eine Handlung stehen in Einklang mit persönlichen Werten und Überzeugungen. Diese sind sehr wichtig für die Identifikation.
Integriert:
Das Verhalten wurde vollständig in das Verhaltensreparatur einer Person eingegliedert und befriedigt seine psychologische Grundbedürfnisse.
(Nach Ryan und Deci 2007)
Bestenfalls erreicht jeder Mensch die Motivationsstufe „Integriert“ und hat so den Sport tief den Alltag verankert und bedarf nach regelmäßiger körperlicher Bewegung.
Warum ist man motiviert? Warum nicht?
Wie motiviert eine Person ist, hängt meistens stark von der sportlichen Erziehung der Eltern, Lehrer und Pädagogen ab.
Laut einer amerikanischen Studie an etwa 4000 Jugendlichen über Beweggründe stellte sich heraus, dass Spaß an der Bewegung für den Großteil der Befragten die Motivation darstellt. Besonders Freude am Sporttreiben mit Freunden oder die Leistungssteigerung beobachten zu können, waren hier genauere Gründe.
Der Hauptgrund für ein Motiviert-Sein ist also der Spaß am Sport.
Wenn man eine Sportart sehr gut beherrscht, macht sie automatisch mehr Spaß, gut auch am Beispiel Bodybuilding zu sehen:
Wenn man Anfänger ist und noch nicht mit viel Gewicht trainieren kann, wird es deutlich weniger Spaß machen, als wenn man später viel Gewicht bewegt.
Nichts desto trotz sollte man auch als Fortgeschrittener stets Neues lernen und sich weiter entwickeln, denn auch dies, trägt zum Spaß, und somit zur Motivation, bei.
Nicht nur im Sport, auch im Alltag, mögen wir das Gefühl, nach getaner Arbeit auf das Ergebnis zurückzublicken, also eine Leistung erbracht zu haben. Viele Menschen motiviert auch dieser Aspekt.
Sehr hoch geschätzt wird auch die konkrete soziale Bindung zu Mannschaftskameraden, Trainingspartnern und Trainern. Wie schon gesagt, steht für viele eine Begegnung, ein soziales Miteinander und Sympathie beim Sport treiben an erster Stelle. Viele Sportler schätzen das gegenseitige Motivieren.
Nun zur Gegenfrage: Warum sind manche Menschen nicht, oder nur sehr wenig motiviert? Hier ist natürlich der fehlende Spaß am Sport, der wichtigste Faktor. Ein Routinegefühl, einhergehend mit Langweile, kann das Sportmachen zur Qual werden lassen. Deshalb sollte man stets etwas Neues Lernen, eine neue Übung ins Trainingsprogramm einbauen gehen etc.
Motivation steigern, wie geht das?
Die Sportpädagogik hat über die Jahre viele, sogenannte Veränderungsstrategien entworfen und erforscht. Dabei unterscheidet man zwischen den kognitiv-affektiven und den behavioralen Veränderungsstrategien.
Bei den kognitiv-affektiven Veränderungsstrategien, geht es besonders um das „Bewusstmachen und Wahrnehmen des Problemverhaltens“, in unserem Falle der Demotivation. Die Person soll sich über ihr Problemverhalten und dessen Konsequenzen, im Klaren sein und einen emotionalen Bezug dazu herstellen. So erlangt die Person den eigenen Wunsch etwas, ändern zu wollen und motiviert sich selbst und aus eigener Überzeugung. Dies ist mit Sicherheit der beste Weg.
Wenn es um die behavioralen Veränderungsstrategien geht, geht es immer schon um das tätig werden. Hier die vier wichtigsten behavioralen Veränderungsstrategien:
- Selbstverpflichtung (self-liberation, commitment)
Man versucht sich klar zu machen, dass es einem gut tut Sport zu treiben und lässt nichts dazwischen kommen, keine Müdigkeit, kein Unwohlsein. Der Sport wird durchgeführt wie andere wichtige Verrichtungen des Lebens auch. Er wird in den Alltag integriert und zum festen Bestandteil des täglichen Lebens.
- Kontrolle der Umwelt (stimulus control)
In dieser Veränderungsstrategie geht es darum, Auslöser für ein Problemverhalten, in unserem Fall für ein Nicht-Sport-Treiben, zu entfernen, oder Anreize für ein günstiges Alternativverhalten zu schaffen. Der am weitesten verbreitete Auslöser für ein solches Problemverhalten, ist der eigenen Bequemlichkeit oder Faulheit nachzuliefern.
- Nutzen hilfreicher Beziehungen (helping relationships)
Den meisten Menschen helfen Freunde oder Verwandte, die als Vorbilder dienen, sich mehr für Sport zu begeistern, „dran zu bleiben“ und nicht aufzugeben. Hierzu zählen auch Trainings- und Motivationsvideos bekannter Athleten, die eine der besten Quellen für Motivation sind.
- (Selbst-)Verstärkung (reinforcement management)
Hier geht es um bewusstes Einsetzen von materiellen und immateriellen Belohnungen für Schritte, die in die einen zum Sport bewegen können.
Mit einer oder mehrerer dieser Strategien wird es auch dir gelingen dich in Zukunft mehr und besser motivieren zu können.
https://www.youtube.com/watch?v=FhSzAU07pgE
https://www.youtube.com/watch?v=-irnUKtphfw